Sunday 11 September 2011

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Murnau in Bayern



Ota Filip ist ein deutsch- tschechischsprachiger Schriftsteller, der zur Gruppe der Migrantenschriftsteller gehört. In seinem Roman „Das Russenhaus“ erzählt Filip die Geschichte der tragischen Liebe zwischen Wassily Kandinsky und Gabriele Münter (Ella).

Er zeichnet ein bisweilen skurril anmutendes Bild der außergwöhnlichen Beziehung der beiden Künstler. Er öffnet einen Blick hinter die Kulissen der Künstlergruppe des „Blauen Reiters“. Er formt aus Kunst und Leidenschaft, magischem Realismus und phantastischer Fabulierkunst ein farbiges und sehr beeindruckendes Lebensbild im Russenhaus. Dabei verwischt er die Grenzen zwischen Realität und Traum, zwischen heute und gestern. Er erlebt magische Stunden im Russenhaus und lernt zwei Menschen kennen, die in einer früheren Welt aufeinander trafen und einander nicht loslassen konnten. Wie es wirklich war, wird er dabei wohl nie erfahren.

Von Kandinsky bemaltes Treppengeländer
Nach Angabe der Enkelin des Dienstmädchens Teresa gibt Filip das Geschehen im Russenhaus (in Murnau) wieder. Er lässt das Leben der zwei Künstler auferstehen und belegt es mit seinem unerwiesenen Zeug aller Beteiligten. Mitunter lässt er sogar die Haushaltshilfe Teresa zu Wort kommen, da der Erzähler ja nicht ins Haus gelangt, um die ganz persönlichen Ränkeleien, Kämpfe, Demütigungen und Zankereien des Paares zu erzählen.

Sechs Jahre verbrachten der später weltberühmte Maler Kandinsky und seine zehn Jahre jungere Schülerin Ella in Murnau am Staffelsee. „Russenhaus“ nannte die einheimische Bevölkerung das Künstlerdomizil despektierlich, weil außer Kandinsly auch seine russischen Landleute Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin zeitweise dort wohnten.

Im Inneren des Münterhauses
Der 36-jährige Kandinsky war bereits verheiratet und hatte eine Geliebte in Moskau, als er die 25-jährige Münter 1902 in seiner Müncher Kunst-Schule kennen lernte. Ella wurde seine Geliebte und zog mit ihm aufs Land. In ihrer Liebe zu Kandinsky war Ella hin und hergerissen zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Streit war im Russenhaus nicht selten. Da hatte Ella „ihren“ Wassja verhätschelt, jeden Groschen mit ihm geteilt. Sie hatte stets dafür gesorgt , dass Zigaretten und Wodka für ihn im Hause sind. Im Sommer trafen sich die beiden Künstlerpaare Werefkin / Jawlensky und Ella / Kandinsky in Murnau zu gemeinsamem Malen.

Lalitha Ramnath Murali

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